Veränderungen im Leben

Im Leben eines jeden einzelnen von uns gibt es immer wieder Veränderungen die auch einen selbst verändern können oder einem helfen sich weiter zu entwickeln. Eine dieser entscheidenen Veränderungen erlebte ich mit dem Ende der Schulzeit, in der für mich und sicherlich auch für viele andere ein neues Leben begann.

Zuerst kam die Bundeswehr und damit schon mal der erste Schritt in Richtung Selbstständigkeit und komplett eigenem Leben. Plötzlich verdiente man selbst das eigene Geld, war kaum noch zu Hause und lernte eine Menge Leute kennen. Aber die entscheidene Veränderung geschah erst danach.

Schon zu meiner Schulzeit war mir eines bewusst gewesen, und zwar, das ich nach dieser meine Heimat und damit auch meine Freunde und Eltern verlassen muss. Grund hierfür war die Ausbildung zum Fachinformatiker, die ich anstrebte, in meiner alten Heimat aber nirgends wirklich machen konnte, da einfach die entsprechenden Stellen fehlten. Drum fing ich an, mich überall in Deutschland zu bewerben. Hier waren dann Städte wie Hamburg, Berlin, Hannover, Stuttgart und eben auch Frankfurt vertreten gewesen und die letztere Stadt war es, in der ich am Ende einen Ausbildungsplatz fand, oder besser gesagt, aus der ich meinen ersten Vertrag bekam.

Mitte 2001 war es dann soweit. Einen Tag vor Ausbildungsbeginn zog ich nach Frankfurt. Da ich vorher in der Nähe von Rostock wohnte, war dieses schon mal ein sehr großer Schritt, denn plötzlich trennten mich und meine alte Heimat gut 650km Autobahn. Da es aufgrund der Entfernung schwer war, eine Wohnung zu finden, war meine erste Wohnung mehr ein Zimmer in einem Wohnheim. Und im nachhinhein muss ich sagen, das dieses eine sehr gute Entscheidung gewesen ist. Denn in einem Wohnheim ist man einfach nicht allein, wenn man es möchte. Es gibt meistens Gemeinschaftsräume in denen man immer auf Leute trifft, was gerade am Anfang in einer neuen Stadt sehr wichtig ist! Erst recht wenn man so wie ich, von einer kleinen gemütlichen Stadt, in der jeder mehr oder weniger jeden kennt, in eine so große Stadt zieht, die nicht nur das x-fache mehr an Einwohner hat, sondern es dazu noch eine Menge Leute mit verschiedenen Kulturellen Hintergründen gibt.

Trotzdem waren die ersten Tage und Wochen schon recht schwer gewesen. Zum einen fehlte einen einfach die gewohnte Umgebung und Freunde. Zum anderen musste man jetzt vollkommen alleine für sich sorgen. Einkaufen gehen, Abwaschen, Wäsche waschen, aufräumen und mit dem Geld was man bekam versuchen über die Runden zu kommen und zudem begann jetzt auch das richtige Arbeitsleben. Aber schon nach wenigen Monaten kannte man soviele Leute im Wohnheim, mit denen man was unternehmen und Spass haben konnte, das man anfing ein neues Leben zu führen. Sicherlich fuhr ich immer noch regelmäßig nach "Hause", doch mit der Zeit wurde einem die Heimat immer fremder. Man bekam immer weniger mit, was eigentlich daheim alles so passierte und auch die Freunde sah man kaum noch und alles fing an sich mehr oder weniger zu verlaufen.

Nach ca. 1 Jahr zog ich dann aus dem Wohnheim aus, in meine erste eigene Wohnung, zusammen mit meiner damaligen Freundin, was dann aber nicht lange hielt. In der Wohnung bin ich immer noch und das jetzt schon seit gut 4 Jahren. Auch nach Hause fahre ich immer noch regelmäßig, nur ist dieses regelmäßige jetzt in etwas größeren Zeitspannen zu sehen. Auch mein Freundeskreis hat sich ein wenig verändert. Ich kenne immer noch die meisten von ihnen, doch man hat irgendwo auch gemerkt, mit wem wirklich stark verbunden war. Aber mein Lebensmittelpunkt ist jetzt hier in Frankfurt. Ich kann noch nicht mit bestimmtheit sagen, das ich für immer hier bleiben werde, das wird die Zeit zeigen, denn Veränderungen können immer möglich und müssen auch manchmal sein!

Was waren eigentlich bei euch so die größten Veränderungen im Leben? Vielleicht könnt ihr ja auch ein wenig darüber berichten. Es würde mich auf jeden Fall freuen!