einmal Ärztival und zurück
11 August 2013 | Musik | 0
Was für ein Wochenende. Irgendwann Ende letzten Jahres fragte mich Michael, ob ich Lust hätte, mit zum Ärztival nach Berlin zu kommen. Freitag zu den "Die Toten Hosen" und Samstag dann zu den "Die Ärzte". Was für eine Frage, klar hatte ich Lust und meine Frau war auch schnell überredet. Dieses Wochenende war es denn soweit. Am Freitag wurden die Koffer gepackt und auf ging es nach Berlin.
Gespielt wurde das Ärztival auf dem ehemaligen Gelände des Flughafen Tempelhof. Die Bühne war vor den alten Hangarn aufgebaut und wirkte auf dem riesigen Gelände fast ein wenig verloren. Mir persönlich gefiel die Location aber sehr und durch ein wenig Zufall haben wir auch den Eingang zur Zone 2 vor der Bühne gefunden und haben sogar noch Bändchen bekommen.
Irgendwann nach 18Uhr ging es dann los mit der ersten Vorband "Die Broilers". Mir persönlich sagten die nichts, aber um uns herum war die Band wohl nicht ganz unbekannt. Sie spielten eine Mischung aus Punk und Ska, leider fand ich sie tontechnisch nicht so gut abgemischt, wodurch auch die Musik nicht so gut rüber kam. Schlecht war sie aber nicht.
Als zweite Vorband durften dann "Kraftklub" spielen. Die Band kannte ich schon mal und auch deren Album, aus dem sie dann ein paar Lieder spielten. Durch den etwas zu harten Bass kamen die Texte leider etwas schlecht verständlich rüber. Als Vorband fand ich sie aber super und ich denke das aus der Band noch was werden kann.
20:45Uhr war es dann soweit, dass die "Toten Hosen" auf die Bühne kamen und gleich mal richtig energisch starteten. Nach zwei Liedern hatte ich das Gefühl, dass Campino gleich weg läuft, so sehr hat er geschwitzt. Die Show ging aber kraftvoll weiter. Gegen halb 10 gab es dann noch ein Special, als der 14jährige Sohn vom Schlagzeuger Ritchie mit seiner 17-jährigen Freundin auf die Bühne gerufen wurden. Sie hatte an dem Tag wohl Geburtstag und die beiden durften dann zusammen auf der Bühne spielen. Nur bewaffnet mit einer Gitarre und ihrer Stimme sangen sie ein Lied, welches das Publikum so gut gefiel das sie noch eine Zugabe spielen durften. Gemeinsam spielen die beiden wohl unter den Namen "Mag und Jess". Danach ging es dann bis ca. 23Uhr weiter. Während einer kleinen Pause kam dann das nächste Highlight, denn plötzlich stand die Band hinter uns. Irgendwie haben sie es geschafft, eine Bühne zwischen die vorderen beiden Wellenbrechern und den Rest zu bringen.
Ich fand das sehr genial, denn so hatte auch das Publikum, das weiter hinten stand, die Band mal ganz nahe vor sich. Um es kurz zu fassen: Ich fand das Konzert sehr gelungen.
Und das mussten die "Die Ärzte" am Samstag jetzt erst einmal toppen. Wettertechnisch hatten sie da erst einmal verloren, denn kaum waren wir am Samstag auf dem Gelände, fing es an zu regnen und leider war es nicht nur ein kleiner Schauer. Und unsere neu gekauften Regenponchos lagen natürlich trocken im Hotel. Für den kleinen Unkostenbeitrag von 5€ hatte man aber die Möglichkeit sich auf dem Gelände neue zu kaufen. Diese waren dann auch relativ schnell ausverkauft, auch wenn eigentlich jeder den Preis unverschämt fand.
Pünktlich zum Start der ersten Vorband, Danko Jones, kam dann aber wieder die Sonne heraus. Im Gegensatz zum Freitag empfand ich die Musik am Samstag dann als relativ laut. Und Danko Jones machten auch gut Krach. Aber leider gefiel mir dieser Krach nicht wirklich, so das ich dann froh war als sie nach einer halben Stunde wieder die Bühne verliessen. Als zweite Vorband kam dann NoFX, was wohl ein Wunsch von Farin war. Die Band machte dann schon mehr Spaß, schön wäre es nur gewesen wenn auch die Band selbst Spaß an ihrem Auftritt gehabt hätte.
Um 20:30Uhr ging es dann aber mit den "Die Ärzten" los.
Die Stimmung auf dem Ärztival war dann schon mal super und richtig punkig. Und die drei auf der Bühne hatten ganz offensichtlich auch viel Spaß. Wie zu erwarten war, wurde die Show wie immer auch wieder zu einer Stand-Up-Comedy. Zwischendrin war es aber ein bisschen zu viel davon, so dass die Stimmung ein wenig kippte.
Glücklicherweise konnten sie es aber noch abfangen. Dass sie hin und wieder mal Lieder wieder neu anfangen mussten, weil sie aus dem Rhythmus gekommen sind oder zu viel selbst lachen mussten, das sei den dreien mal verziehen. Wider Erwarten gab es an dem Abend dann leider auch keinen gemeinsamen Auftritt von den Ärzten mit den Hosen. Ich hätte mich schon mal gefreut, die beiden Bands gemeinsam auf der Bühne zu sehen. Aber vielleicht haben sie sich das auch für den Sonntag aufgehoben. Das wird dann aber ohne mich stattfinden.
Am Ende muss ich sagen, beide Konzerte waren super. Die Hosen waren dabei sicherlich ein wenig professioneller. Und ich musste feststellen, das ich langsam doch ein wenig alt werde. Zwei Konzerte an 2 aufeinanderfolgenden Tagen gehen doch ganz schön auf die Knie. Wenn mich aber noch mal jemand fragen würde, ob ich mitkomme, würde ich aber sicherlich trotzdem nicht nein sagen.
Michaels Kommentare zu den beiden Konzerten findest du hier und hier.
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