Das Leben und die Gesellschaft

22 November 2006 |   Das Leben |   0


waffe
Das am Montag in Emsdetten stattgefundene Attentat eines 18 jährigen auf seine alte Schule hat Deutschland schockiert und mal wieder wach gerüttelt. Doch stellt sich wieder mal die Frage ob das wirklich in die richtige Richtung geht.

Schnell wurde aus seiten der Politik wieder Stimmen laut, das Gewaltspiele verboten werden sollen, denn schließlich war auch dieser Attentäter wieder Fan dieser Form von Spiele und soll sie mehr oder weniger als Training für sein Attentat genutzt haben. Von anderen Seiten wurden Stimmen laut, das die Schule mit Schuld an dem Handeln des Täters sein soll, da sie mit ein Teil ist, wo die Menschen in ihrem Leben eingeschränkt werden und man ihnen schnell zeigt, das man ein Ausseiter ist, wenn man nicht gerade mit der Masse geht. Und mit der Masse gehen bedeutet Markenkleider zu tragen, diesselbe Musik zu mögen wie andere. Sich damit einfach der Gesellschaft anzupassen.

Auch Sebastian hatte das am Anfang versucht. Ist daran aber schnell gescheitert. Er wollte oder konnte nicht so sein wie die Masse. Dadurch wurde er schnell von der Masse ausgegrenzt und wurde damit sicherlich auch schnell ein Opfer von Mobbing, was sein Hass auf die Gesellschaft verstärkte. Trotzdem würde ich nicht soweit gehen zu sagen, das die Schule oder die Gesellschaft im allgemeinen Schuld daran ist. Ich möchte sie nicht von der Schuld befreien, aber am Ende ist jeder Mensch dafür selbst verantwortlich. Auch ich war in der Schule nicht unbedingt der beliebteste. War keiner, der sich Markenklamotten leisten konnte und zudem habe ich einen kleinen Sprachfehler, ich nuschle schnell mal, was einige Mitschüler gerne zum Spot ausnutzten. Trotzdem habe ich meinen Weg gefunden. Bin ich selbst geblieben und habe meinen Kopf behalten und auch Freunde, die mich verstanden. Freunde, wo es egal war, auf was man für Musik man stand, wo es egal war was für Klamotten man trug. Man hatte zusammen Spaß. Und am Ende muss ich sagen, das mich das sicherlich am Ende auch in meiner Persönlichkeit verstärkt hatte und mich das zu dem gemacht hatte, was ich bin. Aber Sebastian scheint diesen Weg scheinbar leider nicht gefunden zu haben.

Und dadurch hat er sicherlich mit seiner Kritik an der Gesellschaft auch recht gehabt. Als Mensch, der anders ist als die anderen hat man es in unserer Gesellschaft einfach nicht leicht. Man wird schnell ausgegrenzt und wenn man die innerliche Stärke nicht hat, dann geht man sehr schnell unter. Die schulischen Leistungen lassen nach und man selbst schottet sich mehr und mehr von der Welt ab und flüchtet sich in eine neue. Und manchmal finden diese Leute ihren Weg nicht mehr in die Realität und dann kann es sein, das Gewaltspiele ihren Hass unterstützen. Und manche vertauschen dann irgendwann die virtuelle Welt mit der realen Welt.

Wie gesagt, ich würde nicht unbedingt der Schule oder die Spiele die Schuld an dem ganzen geben. Sie sind nur das Ende das Glieds. In der Gesellschaft im allgemeinen ist sicherlich die Schuld zu suchen, der oftmals von den Medien und der Werbung eine gewissen heile Welt vorgespielt wird, die alle versuchen zu erreichen. Wer davon abweicht wird komisch angeguckt und oftmals nicht verstanden. Sie passen halt nicht in das Bild was man kennt, in das Bild einer perfekten Gesellschaft. Die "anders denkenden", denken aber über die "normalen" oftmals nicht viel anders, was hier mal wieder das Paradoxe ist. Und so grenzen sich beiden Gesellschaftsformen immer wieder aus.

Und auch das zeigt am Ende mal wieder, das jeder eine gewisse Vorstellung hat wie die Welt aussehen sollte. Aus Sebastian hatte diese. Und hat in der aktuellen Welt und der Schule, die diese Welt mit ausbildet seinen Fein gesehen, dem er ein Denkmal setzen wollte und ihm damit sein Bild von einer richtigen Welt aufdrängen wollte.

Meine hier dargestellte Gedanken mögen vielleicht ein wenig wirr sein, aber ich hoffe, das es trotzdem ein wenig zum nachdenken angeregt hat und das man auch vielleicht über seine eigene Meinung über das ganze noch einmal durch den Kopf gehen lässt.


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