Erkenntnisse die das Alter mit sich bringen
16 May 2007 | Das Leben | 1
Und im Nachhinein bereue ich das auch. Gut, ich hatte es geschafft trotz mittelmäßiger Noten in der Berufsschule noch einen guten Abschluss und im Anschluss sogar noch einen guten Job zu bekommen, aber das hätte auch ganz anders laufen können. Denn schließlich, so muss ich jetzt sagen, ist die Schule doch irgendwo der Grundstein für die Zukunft. Wir leben nun mal in einer Leistungsgesellschaft in der nur gute Leistung zählt und an der man auch gemessen wird. Aber man kann aus der Schule auch eine Menge Allgemeinwissen mitnehmen, wodurch im Leben an bestimmten Punkten einfach keine Fragen aufkommen, weil man sie sich selbst sofort beantworten kann.
Gerade deswegen finde ich es auch schade, das ich meine Zeit zum Teil mit unnützen Sachen verschwendet hatte anstatt einfach mal ein wenig mehr zu lernen, auch wenn das Fach nicht gerade so spannend war und ich der Meinung gewesen bin, das ich das meiste davon eh nicht mehr gebrauchen werde und mir einfach mal das wichtigste raus picke. Und ich kann jetzt auch meine Eltern verstehen, warum sie einen immer darauf hinwiesen, das man doch fleißiger in der Schule sein sollte (mal unabhängig von der normalen oder Berufsschule). Und ich glaube man muss einfach ein gewisses Alter erreichen um das ganze auch zu verstehen und bestimmte Aussagen von den Eltern einfach auch mal hinnehmen, denn im Nachhinein ist es meistens zu spät noch mal etwas zu ändern!
[Bildquelle]
Was ältere Menschen sagen (auch Eltern) ist in jüngeren Jahren oft unverständlich. Aber manches stimmt einfach auch heute nicht mehr. Ein gesellschaftlicher Status muss nicht unbedingt der momentanen Situation entsprechen. Um einen Brand zu löschen ist ein altgedienter Feuerwehrmann sicherlich besser geeignet als ein Chirurg. Wenn aber der Feuerwehrmann aufgrund seiner Wichtigkeit im Brandfalle glaubt, generell die Vorfahrt zu haben, ist sein Statusdenken sicherlich deplatziert. Solche alltäglichen Starrheiten führen zu Missverständnissen und Rangeleien. Sie fördern durch ihren Irrtum Neid und Aggressionen.
Wer seinen Besitz demonstriert und darum erbittert kämpft, gilt in unserer Gesellschaft als erfolgreich. Kampf und Ringen, um den eigenen Vorteil und das damit zusammenhängende Einkommen finden als Leistung allgemeine Anerkennung. Erfolg zu haben, bedeutet angesehen zu sein. Deshalb sind Neid und aggressive Durchsetzung auch die Folge der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen einer Leistungsgesellschaft. Es geht heute nicht mehr darum, die eigene Existenz zu sichern, sondern den eigenen Status zu erhalten oder zu verbessern. Den Mitteln, diese Ziele zu erreichen sind weniger Grenzen gesetzt denn je. Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft kommen im Zusammenleben sicher vor, sind aber unrealistische Vorstellungen von der Basis unserer Beziehungen. Sie werden relevant, nachdem die eigenen Bedürfnisse erfüllt sind. Diese gegenseitige Achtlosigkeit verwechseln wir mit Freiheit und übersehen dabei, dass wir über unser Statusdenken eine enorme gegenseitige Kontrolle ausüben. Zu glauben, wenn sich keiner um den anderen schert, lässt es sich frei beweglich leben, ist ein Irrtum. Tatsächlich funktioniert die gegenseitige Aufmerksamkeit da, wo sie besonders hinderlich ist: Wo der Einzelne sich etwas erlaubt, was keinem anderen schadet, aber ungeheuren Neid erzeugt. Zitat aus: Bistdufrei.de - Bedienungsanleitung für die persönliche (R)Evolution
Herzliche Grüße
http://www.bistdufrei.de
Martin Fickinger am May 18, 2007 um 01:36 PM